Das Haus des deutschen Kaisers

Gleichermaßen Wohn- und Repräsentationsort von Kaiser Wilhelm I. und Kaiserin Augusta, war das Palais Schauplatz von Geschichten und Geschichte. So legen die privaten und öffentlichen Räume in ihrer funktionalen Ordnung Zeugnis ab vom streng reglementierten und ritualisierten Tagesablauf des Kaiserpaars, von ihren Terminen, Zusammenkünften, von ihren Arbeits- und Ruhezeiten. Gleichzeitig sagt die Ausstattung des Palais mit Bildern, Plastiken und allegorischem Schmuck etwas über das herrschaftliche Selbstverständnis aus. Die Baugeschichte wiederum ist ein Spiegel der politischen und wirtschaftlichen Vorgänge und Zeitumstände im Berlin des Prinzen Wilhelm I. Mit „Das Haus des deutschen Kaisers“ eröffnet Helmut Engel, ausgehend von einem Bauwerk, einen facettenreichen Blick auf das 19. Jahrhundert in Berlin, indem er die Geschichte als Geschichte dieses Gebäudes unter immer wieder verschiedenen Gesichtspunkten aufrollt. Im Zuge minutiöser Orts- und Situationsbeschreibungen, unterstützt von Zeitzeugnissen und Überlieferungen, fügt sich so nach und nach ein historisches Mosaik der Zeit und des Ortes Wilhelms I. zusammen, und das lange als „Altes Palais“ in seiner ursprünglichen Bedeutung vernachlässigte Bauwerk erwacht für den Moment der Lektüre wieder zu neuem Leben und bringt sich so in das historische Bewusstsein der Leser zurück. Aus dem Inhalt: Das Leben im Palais Unter den Linden Planungen, Bau und Zeitumstände Die Gestaltung der Innenräume Das Ende des kaiserlichen Palais