Kunstkritik als Kommunikation
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Ist die Kunstkritik besser als ihr Ruf? In der Epoche nach den Avantgarden wird Kunstkritik mehr als jemals zuvor gebraucht - nicht als Werbemittel des Kunsthandels oder als Vorhut der Kunstgeschichte, sondern als bewegliche Erprobung der Potenziale, die Kunst für die kommunikative Selbstverständigung in einer offenen Gesellschaft bereitstellen kann. Stefan Lüddemann unternimmt den Versuch, Kunstkritik jenseits bekannter Abgesänge und Krisenszenarien neu zu bestimmen und zeigt, dass sie mehr ist als der Richterspruch einiger weniger Experten, nämlich eine evaluative Praxis, die Wahrnehmung artikuliert, diese mit thematischen Diskursen in Beziehung setzt und schließlich eine Kommunikationsofferte unterbreitet. Er stellt Kunstkritik als eine fallweise Erprobung dar, die Maßstäbe eher kritisch diskutiert, als sie unbefragt vorauszusetzen. Der Autor verbindet sein theoretisches Modell mit Textanalysen, in denen er unter anderem die Reaktionen der Kritik auf die Expo-Ausstellung „How you look at it“ und die Documenta 11 auf ihre Leistungsfähigkeit hin untersucht.