Die Sprachentwicklung hörender (Vorschul-)Kinder hochgradig hörgeschädigter bzw. gehörloser Eltern
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Am Lehrstuhl für Gehörlosen- und Schwerhörigenpädagogik der Ludwig-Maximilians-Universität München wurde im Zeitraum von September 1997 bis August 2001 ein Forschungsprojekt zum Thema „Die Sprachentwicklung hörender (Vorschul-) Kinder hochgradig hörgeschädigter bzw. gehörloser Eltern“ durchgeführt. Eine umfassende Literaturanalyse, wissenschaftliche Fragestellungen, Untersuchungsergebnisse sowie die Diskussion dieser Ergebnisse bildeten die Grundlage des Werks. Ziel der Studie war es, den Sprachentwicklungsstand hörender Kinder hochgradig hörgeschädigter bzw. gehörloser Eltern zu überprüfen. An der Untersuchung nahmen Vorschulkinder im Alter von drei bis sechs/sieben Jahren, also bis zum Schuleintritt, teil. Die Eltern der Kinder waren von Geburt an (spätestens bis zum zehnten Lebensjahr) mindestens hochgradig schwerhörig oder gehörlos. Zur Überprüfung des Sprachentwicklungsstandes wurden standardisierte Testverfahren (Lunterscheidungstest für Vorschulkinder (LUT), Lbildungstest für Vorschulkinder (LBT) und der Kindersprachtest für das Vorschulalter (KISTE)) herangezogen. Auf diese Weise konnte auf eine Vergleichsgruppe hörender Kinder hörender Eltern verzichtet werden. Außerdem wurde bei jedem Kind eine audiologische Hörprüfung durchgeführt, damit etwaige Hörschädigungen bei den Kindern ausgeschlossen werden konnten. Ergänzend fand eine Befragung mittels vier verschiedener Fragebögen statt, um zusätzliche Informationen über das familiäre und soziale Umfeld der Kinder zu erhalten. Insgesamt nahmen 117 Kinder bundesweit an der Untersuchung teil. Im Wesentlichen zeigten die Kinder nicht gehäuft Auffälligkeiten oder Verzögerungen in ihrer Sprachentwicklung. Das familiäre und soziale Umfeld, in dem ein Kind aufwächst, trägt in hohem Maße zu seiner normalen Sprachentwicklung bei.