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Heut geh ich ins Theater

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Der Prokurist Andreas Blank (1870-1944) war vielleicht der engagierteste Theatergänger, den Regensburg jemals kannte. Mehr als ein halbes Jahrhundert besuchte er allabendlich die Regensburger Theater, nicht nur das Stadttheater am Bismarckplatz, sondern auch die zahlreichen anderen Spielstätten, die es damals in der Stadt gab. Mit größter Leidenschaft sammelte er jahrzehntelang alles, was er über die Theater fand: Fotos, Eintrittskarten, Spielpläne, Plakate, Biographien, Theaterzettel und –programme. Er begnügte sich nicht mit Autogrammen von Sängerinnen und Schauspielern. Pedantisch notierte er ihre Lebensläufe und Schicksale; hierbei widmete er den „Stars“ und Theaterdirektoren die gleiche Aufmerksamkeit wie den Theaterfriseuren, Souffleusen und Beschließerinnen. Dieser ans Manische grenzenden Sammelleidenschaft verdankt Regensburg eine seiner schönsten Sammlungen: die Theatersammlung Blank, die in mehr als 80 großen Kartons im Stadtarchiv aufbewahrt wird. Der 200. Geburtstag des Theaters am Bismarckplatz (1804-2004) bietet den Anlass, der Sammlung Blank ein literarisches Denkmal zu setzen. Die Schauspielerin, Chansonette und Germanistin Eva Sixt schrieb eine spannende und unterhaltsame, bunte und lehrreiche Kultur- und Sittengeschichte des Theaters von frühen 19. Jahrhundert bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges. Sie spannt den Bogen von der frühen Theaterfotografie über Aufsehen erregende Inszenierungen, die beliebten Freak-Shows bis zu den Schauspielerportraits, vom Einfluss von Magie und Naturwissenschaften und der neuen Medien des späten 19. Jahrhunderts bis hin zu Skandalen und Karrieren und der Vereinnahmung des Theaters durch den Krieg. Man wird – wie einst Andreas Blank – Zeuge, wie der große Tenor Enrico Caruso und der Berliner Coupletsänger Otto Reutter gemeinsam auf der Bühne des Theaters standen – wenn auch nur in Form von Schellack bei der ersten öffentlichen Schallplattenvorführung – und erfährt, wie sich Thomas Mann über den schlechten Kaffee mokierte, der ihm in Regensburg anlässlich einer Lesung im Neuhaussaal vorgesetzt wurde. Der Mord an der Sängerin Gertrud Bindernagel findet ebenso seinen Platz wie das anrührend-tragische Schicksal der Garderobiere und Beschließerin Jeannette Donnatiere. Rund 130 bisher unveröffentlichte historische Fotografien und Dokumente machen die Lektüre des Essays von Eva Sixt zu einem vergnüglichen Lesespaß.

Parameter

ISBN
9783937527055

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Publikation

2004, paperback

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