Das fränkische Gräberfeld von Flomborn in Rheinhessen
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Rheinhessen ist mit fruchtbarem Lößboden und einem trockenwarmen Klima gesegnet. Seit der Jungsteinzeit haben sich hier immer wieder Siedler und Bauern niedergelassen. Als die Franken im späten 5. Jahrhundert n. Chr. Fuß fassten, lebten sie nicht nur in alten Römerstädten wie Worms, es entstanden zudem zahlreiche neue Siedlungskerne, aus denen sich heutige Dörfer entwickelten. Nach Flomborn zogen immer wieder neue Menschen zu. So wird in den Funden eine mitteldeutsch-thüringische Komponente sichtbar. Noch im 7. Jahrhundert gibt es Einflüsse aus der nahen Alamannia, andere Funde belegen eine erstaunliche Nähe zu den Langobarden und den durch sie transportierten Ideen und Innovationen der Awaren. Als in der Mitte des 19. Jahrhunderts das Straßennetz ausgebaut wurde, kamen die ersten Gräberfunde ins Museum. Das merowingerzeitliche Gräberfeld von Flomborn bildet heute unter den vielen Fundstellen im südwestlichen Rheinhessen den größten zusammenhängenden Komplex. So werden u. a. mehr als 200 Gräber im Museum der Stadt Worms im Andreasstift aufbewahrt. Monika Lange, Frühgeschichtlerin an den Reiss-Engelhorn-Museen in Mannheim, suchte die Funde in den Museen auf, zeichnete und bestimmte sie akribisch, und es ist ihr so gelungen, die spannende Besiedlungsfolge über Jahrhunderte zu erläutern.