Von Namen und Nummern
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Wie gelingt der Rechtsprechung die Übersetzung moderner Lebensweltprobleme in juristische Dogmatik? Die Arbeit untersucht dies exemplarisch am Umgang des Bundesgerichtshofs mit dem Themenkomplex Internet-Domain-Namen. Bisherige Analysen dieses Komplexes waren ganz der Perspektive jeweiliger Bereichsrechte verhaftet. Die Arbeit rekonstruiert den Themenkomplex mit Hilfe des kollisionstheoretischen Institutionalismus Rudolf Wiethölters neu als einen Bereich, in dem unverträgliche Rechtsmassen kollidieren. Diese Kollisionen lösen Prozesse aus, deren Ergebnisse sich mit den Chiffren Pathologien, Partizipationen und Autonomie beschreiben lassen. Pathologien: Eingriffe in das Vergaberegime für Internetdomains der Länderkennung ». de« sind nur in pathologischen Fällen zugelassen. Partizipation: Die Knappheit der Ressource Internet-Domain-Name setzt Verteilungsregeln unter Rechtfertigungsdruck. Autonomie: Die Freiheit des privaten Vergaberegimes spiegelt sich in haftungsrechtlichen Privilegien. Die Arbeit richtet sich an Juristen und Sozialwissenschaftler. Der Autor war von 2000 bis 2002 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Arbeits-, Wirtschafts- und Zivilrecht der Universität Frankfurt am Main. Seine Arbeit wurde mit dem Baker & McKenzie Preis 2004 ausgezeichnet.