Frau ohne Gewicht
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Magersucht als psychosomatischer Ausdruck soziokulturell vermittelter und häufig unsichtbarer Geschlechterdifferenzen steht im Mittelpunkt dieser interdisziplinären Studie. Dabei geht die Autorin über die traditionell übliche Außenwahrnehmung von Verhaltensauffälligkeiten der Patientinnen hinaus und weist nach, dass individualisierte Formen abweichenden Verhaltens bei Mädchen und Frauen im Spannungsfeld von Geschlecht, interpersoneller Bindung und den in hochindustrialisierten Gesellschaftssystemen noch immer patriarchal geprägten Strukturen stehen. Behandlungsmethoden können folglich nur in interdisziplinären Teams erfolgreich sein, nicht zuletzt mittels bewegungstherapeutischer Ansätze, die es ermöglichen, die 'Sprache des Leibes' einzubeziehen. Zur Perspektive der Geschlechterdifferenz in den Erziehungswissenschaften wie im öffentlichen Diskurs um die verstärkt auftretenden Formen von Essstörungen leistet diese innovative Studie einen grundlegenden Beitrag. Bettina Ströter ist – mit dieser Publikation promovierte – Diplompädagogin mit bewegungsanalytischer sowie tanztherapeutischer Zusatzqualifikation und Praxis. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind psycho-somato-soziale Entwicklung, Körper, Geschlecht(s)identität und weibliche Devianz sowie Frauen- und Geschlechterforschung.