Das eigene Erinnern
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Erinnerung hat viele Gesichter – das Eigene Erinnern kann dieser Vielfalt ein Gesicht geben. Das Andenken gehört den Einzelnen, aber der Mensch ist durch Religion, Kultur und Geschichte in Zeit und Gesellschaft eingebunden, in der das kollektive Gedächtnis identitätsstiftend weiterwirkt. Nutzen und Nachteil der Historie bestimmen unsere Lebensbedingungen im Spannungsfeld von Annahme und Abwehr, in denen die Erfahrungen aufgehoben sind im Archiv der Zeugenschaft. Angesichts der Konjunktur von öffentlichen „Vergangenheitsbewältigungsritualen“ in Politik und Kultur zum 60. Jahrestag der Befreiung Europas lohnt es sich im Zeitalter des Vergessens, wo Erinnerung im gesellschaftlichen Alltag in Gleichgültigkeit versinkt, sich der Frage des „Eigenen Erinnerns“ zuzuwenden, die zwischen Realität und Normalität einer Verdrängung ausgesetzt ist. Mit Beiträgen von Giovanni Leghissa, Eveline Goodman-Thau, Wolfgang Müller-Funk, Ronald J. Pohoryles, Franz Martin Wimmer u. a