Etzweiler
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Laurenz Berges, 1966 geboren und einer der jüngsten Becher-Schüler, ist dem einmal gewählten Thema seit seinen Anfängen in den frühen 90er Jahren treu geblieben. Sein typologisches Interesse gilt Räumen und Häusern, die von ihren Bewohnern oder Nutzern verlassen wurden, der Tristesse und Ödnis leerstehender Behausungen. Waren es anfangs Kasernen im ehemals deutschdeutschen Grenzgebiet, die nach der Wiedervereinigung geräumt wurden, sind es jetzt die Geisterdörfer zwischen Köln und Aachen – Ortschaften und Wohnhäuser, die dem Braunkohletagebau weichen mußten –, die Berges mit einem untrüglichen Gespür für Ausschnitt und Komposition dokumentiert. Etzweiler, einem dieser verlassenen Dörfer, ist sein neuer Band gewidmet. Stellvertretend für gewesenes Leben sprechen die kargen Relikte menschlicher Präsenz ihre eigene, formal aufs äußerste reduzierte Sprache: nackte Zimmerwände, ausgebleichte Blumentapeten, verstaubte Einbauschränke, Gras, das zwischen Eternitplatten wächst, verwahrloste Vorgärten… Michael Lentz, Schriftsteller und Ingeborg Bachmann- Preisträger, verfaßte eigens für dieses Buch eine Erzählung.