Schritte zurück ins Leben
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Sexuelle Gewalt! Diese Gewalt erlebt Didi viele Jahre. Ein zartes Mädchen, dass in einfachen Verhältnissen aufwächst. Mit zunehmender Gewalt und Drohung spaltet sie ihr Ich auf. Didi versucht durch Hungern diese Gewalt nach außen sichtbar zu machen, sie zu ertragen. Ihre abgespaltene Beobachterin schildert ihr ihre Erinnerungen schonungslos und hart. Sie zeigt ihr Verhaltens- und Überlebenstechniken, die sie im Laufe der Zeit erworben hatte. Mehr und mehr Erinnerungen tauchen auf. Erkrankungen, Folgeerscheinungen, psychische Phänomene und der Umgang damit werden zur zentralen Aussage. Jahrzehnte später kommt sie mit ihrem Leben, alltäglichen Situationen, nicht mehr zurecht. Ihren Job kann sie nicht mehr ausüben. Nach 2 ½ jähriger ambulanter Psychotherapie, entschließt sie sich in eine Klinik für psychotherapeutische Medizin zu gehen. Dort erfährt sie in dem halbjährigen Aufenthalt, wie sie mit ihrem Trauma umgehen und damit Überleben kann. Ihre Gedanken und ihre Tagebucheinträge fügen sich zu einem Buch zusammen. Warum? Sie widmet es einer besonderen Person, ihrer Beobachterin, die sich für sie erinnert. Das Buch zu schreiben, bedeutet für sie ein Ziel zu haben. Dieses Ziel ist ihr Rettungsanker. Das Buch wird kein Ende haben, weil es kein Ende gibt. Sie steckt mitten in der Therapie. Das Geschriebene gewährt einen Einblick in den laufenden Prozess. Das Buch soll allen Betroffenen Mut machen, Mut zur Therapie, ohne die es nicht möglich ist, zurück in’s Leben zu gehen; allen Widerständen zum Trotz und entgegen dem Denken verrückt zu sein. Sie will aufklären um Vorurteile nicht mehr gelten zu lassen. Sexueller Missbrauch ist keineswegs „nur“ ein Strafverbrechen! Der sexuelle Missbrauch ist keineswegs „harmlos“ und Betroffene haben den Satz nicht verdient „die Zeit heilt alle Wunden!“ Dahinter verbirgt sich viel mehr als nur die Erinnerungen an eine schlimme Kindheit; komplexe Krankheiten entstanden. Krankheiten, die unter dem Oberbegriff posttraumatische Belastungsstörung zusammen gefasst sind. So einfach es klingt, so komplex ist es. Tatsächlich geht es um Erkrankungen der Betroffenen, wie Magersucht (Anorexia nervosa oder atypische Anorexie), die es unmöglich machen, den Alltag zu bestehen. Magersucht, die Diagnose die nicht nur eine Erkrankung pubertierender Teenager ist, die sich von der Moderichtung das Schlanksein aufdiktieren lassen. Zeit verrinnt, ehe sie beginnt. Zeit in jedermanns Mund, so tut sie sich kund. Zeit die uns wichtig erscheint, jeder es so meint. Zeit die keiner hat, deren Zeiger machen jeden platt. Zeit ist Geld, so sagt die Welt. Zeit für sich haben, so unisono das Sagen. Zeit ist tot, wenn man in Not. Zeit ist nicht zu fassen, auch wenn man versucht sie zu erhaschen. Die Zeit heilt alle Wunden, wer hat nur diesen Satz erfunden?