Flexibilisierung - Subjektivierung - Anerkennung
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Noch vor zwanzig Jahren waren die soziologischen Debatten von der Frage dominiert, ob der Arbeitsgesellschaft möglicherweise die Arbeit ausginge. Heute muss festgestellt werden, dass trotz anhaltender Massenarbeitslosigkeit Arbeit als zentrales Element in den Lebensentwürfen von Menschen keineswegs an Bedeutung verloren hat. Wandlungsprozesse, die unter Stichworten wie „Enttaylorisierung“ oder „Flexibilisierung“ zusammengefasst werden können, beziehen sich dabei insbesondere auf die Erwerbsarbeit. Diese Entwicklungen sind jedoch mit wachsender Unsicherheit der Beschäftigten verbunden. Während die strukturelle und hierarchische Eindeutigkeit des „Taylorismus“ den Arbeitnehmern eine gewisse Kontinuität vermittelte und sie befähigte, dass Leben im Sinne einer Autorenschaft kohärent zu gestalten, muss das Fundament einer solchen Autorenschaft im Zuge von Flexibilisierungsprozessen neu gelegt werden. Die daraus resultierenden Probleme betreffen insbesondere die anerkennungsstiftende Funktion von Arbeit. Schließlich geht es dabei um die Frage, welche Aspekte des derzeitigen Strukturwandels verstärkt in den Blick genommen werden müssen, damit dieser tatsächlich als gesellschaftlicher und subjektiver Fortschritt erfahren werden kann. Die Autorin Julia Kropf nähert sich dieser Frage durch die Zusammenführung zweier wissenschaftlicher Diskurse: dem philosophischen Diskurs über Anerkennung und dem arbeits- und industriesoziologischen Diskurs über die Subjektivierung von Arbeit.