Crawl & sédiments
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Mit «Crawl & Sédiments» legt der junge Genfer Künstler Jérémie Gindre zur seiner Ausstellung im Kunsthaus Baselland in Muttenz eine Publikation vor ; die Dokumentation und Künstlerbuch zugleich ist: Nebst zahlreichen Ausstellungsansichten bietet die Publikation verschiedene Texte ; die das Thema – «Crawl & Sédiments» spielt wie die Installation mit der Gegensätzlichkeit von spiegelnder Oberfläche und unergründlichem Grund eines Sees – assoziativ einkreisen und ergänzen. Das extravagant gestaltete Heft bietet deshalb folgerichtig auch zwei Leserichtungen an: Aus der Mitte geht es – wenn man das Heft dreht – zweimal nach hinten ; einmal Deutsch und einmal Französisch. Wobei die beiden Teile nicht einfach Übersetzungen enthalten ; sondern Originaltexte in der jeweiligen Sprache. Neben einem Interview mit dem Künstler ; das über die Installation und Arbeitsweise Auskunft gibt ; schreibt Sabine Schaschl-Cooper in einem Hauptbeitrag über das Werk Jérémie Gindres. Zusätzlich ergänzen Auszüge aus Zeitungsberichten ; Romanen ; Filmdrehbüchern das Textmaterial. Was das Kraulen und die Sedimente angeht schreiben Lutz und Guggisberg treffend: «Alles ist Sediment sowieso früher oder später. Entsetzlich und tröstlich zugleich. Lege es oben drauf. Dort bleibt es eine Weile. Gewisses bleibt länger oben. Der Vulkankegel Hohentwiel ; Hiroshima ; Picasso ; solche Dinge. Wir heutigen Künstler schultern lustig unsere Heuel ; Positionsspaten ; Häkselgabeln ; Kontextzangen und raus an die frische Luft ; zu den Sedimenten ; was gibt es Gesünderes – Sie merken ; alles ist auch Gartenarbeit.» In diesem Sinn fördert die Publikation aus den Sedimenten so aufschlussreiche wie überraschende Materialien zu Tage. Und auch wer die Installation nicht gesehen hat ; kann sich mühelos ein Bild von Gindres unterseeischem Kosmos machen.