Japans Zirkel der Macht
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Wie setzt sich die gegenwärtige japanische Führungsschicht zusammen? Bildet sie eine geschlossene Machtelite mit eingeschränkten Möglichkeiten des Zugangs oder setzt sie sich aus verschiedenen sozialen Gruppen zusammen? Anhand der Untersuchung der Inhaber von Top-Positionen in der japanischen Gesellschaft werden diese Fragen empirisch abgesichert beantwortet. Die Analyse zeigt, daß die japanische Führungsschicht weder einen monolithischen Machtblock oder ein „Eisernes Dreieck“ bildet, noch ein Konglomerat pluralistischer Machtgruppen mit divergierenden Eigeninteressen darstellt. Treffender ist sie als ein Zirkel der Macht zu bezeichnen, dessen separierte Machtzentren wechselseitigen Einfluß ausüben und in gegenseitiger Abhängigkeit stehen. Das Verhältnis der Eliten zueinander ist symbiotisch und die Möglichkeiten der gegenseitigen Einflußnahme sowie das hohe Ausmaß an sozialer und sozialstruktureller Integration begünstigen die Orientierung an der Interdependenz der Interessen. Trotz der zu konstatierenden Fragmentierung der Machtzentren ist dieses zirkuläre Machtgebilde daher äußerst krisenstabil. Das vorliegende Buch verknüpft die traditionelle westliche Eliteforschung mit der sozialwissenschaftlichen Japanforschung. Die Erkenntnisse, zu denen die Autorin gelangt, eröffnen neue Einblicke in die funktionalen Strukturen der gegenwärtigen japanischen Führungsschicht und bieten zahlreiche theoretische und praktische Anknüpfungspunkte für die weiterführende, systematisch vergleichende Analyse.