Fairness im Klimaschutz
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Im Kyoto-Protokoll haben sich Industrie- und Transformationsländer verpflichtet, in einer ersten Verpflichtungsperiode von 2008 bis 2012 ihre Treibhausgas-Emissionen gegenüber 1990 um durchschnittlich 5,2 Prozent zu senken. Zur effektiven Eindämmung der drohenden Klimaveränderungen sind jedoch erheblich stärkere Emissionsreduktionen erforderlich, die nur dann umsetzbar sind, wenn mittelfristig auch Entwicklungsländer Maßnahmen zum Klimaschutz ergreifen. Die Dissertation untersucht, wie eine Einbindung der Entwicklungsländer in das internationale Klimaschutz-Regime gestaltet werden kann. Im Mittelpunkt steht dabei die Frage, wie die mit der Durchführung von Klimaschutz verbundenen Lasten international fair zwischen Industrie- und Entwicklungsländern aufgeteilt werden können. Die in der bisherigen Diskussion vorgeschlagenen Ansätze stellen meist darauf ab, einen einzelnen umfassenden Ansatz einer fairen Lastenverteilung abzuleiten. Da solche Ansätze jedoch häufig einzelne Länder zu eindeutigen Gewinnern bzw. zu eindeutigen Verlierern machen, scheinen sie wenig konsensfähig. Die Arbeit schlägt alternativ den Ansatz einer „pluralistischen Fairness“ vor, der unterschiedliche und zum Teil gegenläufig wirkende Aspekte einer Lastenverteilung zu einem Gesamtsystem zusammenfasst. Verlierer in einem Bereich der pluralistischen Fairness können Gewinner in einem anderen Teilbereich sein. Dies kann die Akzeptanz des Gesamtsystems maßgeblich erhöhen und die Einbindung der Entwicklungsländer in internationalen Klimaschutz erleichtern.