Der Nürnberger Hauptkriegsverbrecherprozess
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Knapp ein halbes Jahr nach dem Ende des Krieges, der von der nationalsozialistischen Führung entfesselt worden war und die Voraussetzungen für den Völkermord an den Juden schaffen sollte, wurde in Nürberg das einzige Militärtribunal eröffnet, an dem Vertreter der Sowjetunion, Großbritanniens, Frankreichs und der USA gemeinsam beteiligt waren. Sie hatten diesen Prozess gegen die früh angekündigt und konsequent vorbereitet. Sie wollten Untaten gesühnt wissen und zugleich neue Normen des Völkerrechts formulieren. Angeklagt waren führende Nationalsozialisten und Militärs wegen Vorbereitung eines Angriffskrieges, Kriegsverbrechen und wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Dieser Prozeß markiert eine Zäsur. Zwar gelang es auf Dauer nicht, neue Normen des Völkerrechts duchzusetzen: Aber seit Nürnberg wissen verbrecherische Herrscher, daß ihre Untaten gesühnt werden. Er markiert eine Epochengrenze, weil in Nürnberg im Bewußtsein der Deutschen der verbrecherische Charakter des NS-Staates deutlich wurde.