Attraktion und Abwehr
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Zweifelsohne kann man das 20. Jahrhundert aus heutiger Sicht als ein »amerikanisches Jahrhundert« bezeichnen. In der Zeit des Ersten Weltkriegs kam der zunächst positiv geprägte Begriff der Amerikanisierung auf, der jedoch zunehmend benutzt wurde, um amerikanische Einflüsse auf die gesellschaftliche Entwicklung in anderen Ländern zu problematisieren. Seit den 1950er Jahren durchdringt der »American Way of Life« auch in Europa alle Bereiche des Lebens. »Amerika« wird zur Metapher, die gleichermaßen Attraktion wie Abwehr spiegelt, während die Amerikanisierung oftmals unzutreffend als positiver Wert oder als Schuldzuweisung verwendet wird. Aus der Perspektive verschiedener kulturwissenschaftlicher Disziplinen versuchen die hier versammelten Beiträge allzu einfachen Deutungen dieses ambivalenten Phänomens entgegenzuwirken. Anhand vielfältiger Aspekte werden die komplexen Mechanismen von Anregung, Austausch und Rückkopplung aufgezeigt, die zwischen amerikanischer und europäischer Alltagskultur spielen und Amerika als »gigantischen Bildschirm Europas« erscheinen lassen.