Der wirtschaftlich Berechtigte im Sinne der Vereinbarung über die Standesregeln zur Sorgfaltspflicht der Banken (VSB)

Der „wirtschaftlich Berechtigte“ ist ein zentraler Begriff der Finanzmarkt- und Geldwäschereigesetzgebung und findet sich auf nationaler und internationaler Ebene in allen relevanten Erlassen. Wenig bekannt ist allerdings, dass der Begriff schon 1977 in der ersten Ausgabe der VSB eingeführt wurde, und nach wie vor kaum geklärt ist, was unter dem „wirtschaftlich Berechtigten“ zu verstehen ist. Die vorliegende Arbeit behandelt im ersten Teil das Umfeld der VSB, deren Identifikationsregeln und Rechtsnatur. Im Hauptteil wird anhand der wichtigsten Formen wirtschaftlicher Berechtigung in der Praxis - Fiduzia, Einmann-AG, wirtschaftliche Berechtigung aus Gesetz, Trust und Sitzgesellschaft - und bereits bestehender Definitionsversuche eine kompakte Definition des wirtschaftlich Berechtigten erarbeitet. Abschliessend werden wichtige Fragen, die sich zwischen Bank und wirtschaftlich Berechtigtem stellen können, wie das Problem der Haftung der Bank gegenüber dem wirtschaftlich Berechtigten, diskutiert.