Subjektive Lernkonzepte
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Der Begriff des Lernens ist ein vielfach verwendeter Ausdruck unserer Alltagssprache und hat als solcher Eingang in zahlreiche Sprichwörter und Redensarten gefunden. So weiß der Volksmund beispielsweise, dass das was Hänschen nicht lernt, Hans nimmer mehr lernt. Was aber bedeutet der Begriff des Lernens für Menschen auf individueller Ebene? Ist die Bedeutung des Lernens für alle Menschen gleich, oder unterscheiden sich Personen in dem, was sie unter Lernen verstehen? Und hat die persönliche Bedeutung des Lernens Auswirkungen auf die Art und Weise, wie Menschen lernen und warum sie lernen? Fragen dieser Art sind Gegenstand dieser Studie. Zunächst wird die Entwicklung eines Fragebogens beschrieben, der die standardisierte Erfassung subjektiver Lernkonzepte erlaubt, wobei diese Konzepte die individuelle Vorstellung umfassen, die Personen vom Phänomen des Lernens auf abstraktem Niveau haben. Anschließend werden Analysen zur Struktur subjektiver Lernkonzepte durchgeführt und die Lernkonzepte von Schülern, Berufsschülern und Studierenden auf übergeordneten Dimensionen beschrieben. Schließlich werden Gruppen von Lernern hinsichtlich ihrer Lernkonzepte verglichen und Zusammenhänge mit dem Einsatz von Lernstrategien und individuellen Zielorientierungen untersucht. Lernkonzepte erweisen sich dabei als adaptive Konzepte, die sich an Anforderungen und an Routinen der Lernumgebung orientieren. Hinsichtlich der Relevanz subjektiver Lernkonzepte zeigt sich, dass Lernkonzepte, welche insbesondere die Bedeutung des Lernens für die eigene Person und deren Entwicklung betonen, im Zusammenhang mit dem Einsatz tiefenverarbeitender Lernstrategien stehen. Zudem sind diese „personenorientierten“ Lernkonzepte mit einer individuellen Lernzielorientierung assoziiert, welche für ein Streben nach Kompetenzerweiterung in Lern- und Leistungssituationen steht.