Zur Lage der chinesischen Bauern
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Die chinesische Wirtschaft boomt mit zweistelligen Zuwachsraten. Für die Europäer ist die Volksrepublik ein riesiger Zukunftsmarkt. Doch abseits der neuen Megastädte leben über sechzig Prozent der chinesischen Bevölkerung in bitterer Armut: 900 Millionen Bauern, Land- und Wanderarbeiter. Auf dem Land herrschen Despotie und Willkür. Die Bauern werden mit unsäglichen Steuern und Abgaben belegt - zugunsten der stürmischen industriellen Entwicklung und der Prosperität der Ostküstenmetropolen. China ist ökonomisch und kulturell tief zerrissen-so tief, dass selbst die Bewohner von Peking und Schanghai so gut wie nichts über die Lebensbedingungen der Bauern wissen. Das chinesische Schriftsteller-Ehepaar Wu Chuntao und Chen Guidi (sie stammen beide vom Land) beschloss, die Situation der Landbevölkerung zu dokumentieren. Sie wollten den Städtern begreiflich machen, in welch zerrissenem Land sie leben, wollten ihnen die vergessene Mehrheit der Nation vorstellen, die Menschen, die bei der Modernisierung Chinas auf der Strecke bleiben. Chen Guidi und Wu Chuntao reisten in die Provinz Anhui und entdeckten erschütternde Zustände. „Über Monate haben sich die Reporter Chen Guidi und Wu Chuntao in den Dörfern der chinesischen Bauern aufgehalten, Minute für Minute, Dokument für Dokument rekonstruiert, mit radikaler Rechtschaffenheit dargelegt, was Korruption, mafiose Verstrickungen, Mord im großen Reich angerichtet haben, für dessen Befreiung von Willkür in der großen Revolution Millionen starben“ (Die Zeit). „Nüchterne Lektüre? Kapitel eins: Ein junger Bauer entdeckt, dass die Funktionäre illegal Steuern erpressen und verlangt eine Buchprüfung. Sie lassen ihn einsperren, in der Haft wird er zu Tode geprügelt. Kapitel zwei: Im Weiler Xiao Zhang wählen die Bauern vier Vertreter aus ihrer Mitte, um sich über den korrupten Vize-Dorfvorste-her zu beschweren. Der Vorsteher lässt den vieren vor aller Augen mit einem Gemüsemesser den Schädel spalten. Kapitel drei: 200 Polizisten und Milizionäre fallen in das Dorf Dagao ein und transportieren 52 der 100 Bewohner ab. Alte Frauen werden blutig geprügelt, Häuser verwüstet. Ihr Verbrechen: ‚Widerstand gegen Steuerzahlung.‘ Auch sie hatten gegen ihre korrupten Beamten protestiert. Der Parteisekretär des Ortes sagt, wer sich gegen ihn stelle, der sei ein Feind des Staates, der zerstöre die Ordnung. Ein paar der Alten weinen, sie sagen, ähnlich sei es gewesen, als im Krieg die Japaner kamen. Da ist man erst auf Seite 80“ (Tagesanzeiger). Chen und Wus Reportage „Zur Lage der chinesischen Bauern“ wurde in China sofort nach Erscheinen zum Bestseller. Doch bereits bei den Vorbereitungen für eine zweite Auflage schritt die Zensurbehörde ein. Inzwischen kursiert ihr Buch millionenfach als Raubkopie.
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