Organisierte Interessen - nationale und europäische Arzneimittelregulierung in Deutschland und Großbritannien
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Das Gesundheitswesen ist seit Jahrzehnten Gegenstand der Steuerungsbemühungen moderner Staaten. Dabei schwanken Regierungen zwischen den Polen einer weitgehenden Liberalisierung des Wachstumsmarktes und der Verstaatlichung zentraler Strukturen in der Hoffnung, steigende Kosten zu dämpfen. Als Antwort auf Steuerungsprobleme hat sich seit Beginn der neunziger Jahre ein neuer Politiktypus entwickelt. Politische Institutionen setzen stärker auf flexible Formen der Regulierung, an deren komplexen Interaktionen Unternehmen und Verbände beteiligt sind. Kosten und Risiken staatlicher Steuerung schaffen für staatliche Institutionen einen Anreiz, politische Verantwortung zu delegieren. Um dieses Phänomen näher zu untersuchen, werden staatliche und private Akteure zunächst als Teil eines Netzwerks verstanden. Der fallspezifische Vergleich der Vermittlungsstrukturen und Prozesse im deutschen, britischen und europäischen Politikfeld Arzneimittel erlaubt schließlich demokratietheoretische Aussagen, die über die Betrachtung des Gesundheitssektors hinaus Gültigkeit haben.