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Die Herrschaft Rizâ Sâhs (1925-41) war eine Phase des Umbruchs in der modernen Geschichte Irans. Sein Regime verfolgte eine autoritäre Modernisierungspolitik, die eine soziale Umgestaltung nach europäischem Vorbild anstrebte. Zentraler Bestandteil der Reformen waren staatliche Kleidungsvorschriften: Ab 1929 war iranischen Männern das Tragen traditioneller Kleider gesetzlich verboten und westliche Anzüge sowie der „Pahlavî-Hut“ vorgeschrieben. Mit seiner Ersetzung durch den „Europäischen Hut“ sieben Jahre später wurde der staatlich gesteuerte Transformationsprozess fortgeführt und kulminierte 1936 in der zwangsweisen Entschleierung der iranischen Frauen. Im Mittelpunkt der vorliegenden Arbeit steht die Durchsetzung der Kleidungsvorschriften für Männer, die bisher weitgehend unbeachtet geblieben ist. Verlauf, Hintergründe und Details der Durchführung werden anhand veröffentlichten und unveröffentlichten iranischen Archivmaterials dargestellt. Die konkreten Vorgänge, die die landesweite Reform innerhalb der neu reformierten Verwaltung auslöste, sind dabei von besonderer Bedeutung. Die Vorschriften dienten als administrativer Testlauf für das Schleierverbot und stellten einen erstmaligen Eingriff der zentralen Staatsmacht in den Alltag der Bevölkerung dar. Ihre Auswirkungen auf einzelne Gruppen der traditionellen Gesellschaft - Händler, Handwerker, islamische Gelehrte und tribale Gemeinschaften - waren tief greifend und zeitigten weitreichende Konsequenzen. Diese Studie beschäftigt sich des Weiteren damit, wie Inhalte und Ziele der Reform durch die halbamtliche Presse vermittelt wurden und wie ihre Umsetzung propagandistisch begleitet wurde. Ein Tafelteil im Anhang beinhaltet Abbildungen bislang unveröffentlichter Dokumente, Fotos der neuen Kleidung sowie Zeitungsannoncen.
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Kleidungspolitik in Iran, Bianca Devos
- Sprache
- Erscheinungsdatum
- 2006
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- Titel
- Kleidungspolitik in Iran
- Sprache
- Deutsch
- Autor*innen
- Bianca Devos
- Verlag
- Ergon-Verl.
- Erscheinungsdatum
- 2006
- ISBN10
- 3899135245
- ISBN13
- 9783899135244
- Kategorie
- Sozialwissenschaften
- Beschreibung
- Die Herrschaft Rizâ Sâhs (1925-41) war eine Phase des Umbruchs in der modernen Geschichte Irans. Sein Regime verfolgte eine autoritäre Modernisierungspolitik, die eine soziale Umgestaltung nach europäischem Vorbild anstrebte. Zentraler Bestandteil der Reformen waren staatliche Kleidungsvorschriften: Ab 1929 war iranischen Männern das Tragen traditioneller Kleider gesetzlich verboten und westliche Anzüge sowie der „Pahlavî-Hut“ vorgeschrieben. Mit seiner Ersetzung durch den „Europäischen Hut“ sieben Jahre später wurde der staatlich gesteuerte Transformationsprozess fortgeführt und kulminierte 1936 in der zwangsweisen Entschleierung der iranischen Frauen. Im Mittelpunkt der vorliegenden Arbeit steht die Durchsetzung der Kleidungsvorschriften für Männer, die bisher weitgehend unbeachtet geblieben ist. Verlauf, Hintergründe und Details der Durchführung werden anhand veröffentlichten und unveröffentlichten iranischen Archivmaterials dargestellt. Die konkreten Vorgänge, die die landesweite Reform innerhalb der neu reformierten Verwaltung auslöste, sind dabei von besonderer Bedeutung. Die Vorschriften dienten als administrativer Testlauf für das Schleierverbot und stellten einen erstmaligen Eingriff der zentralen Staatsmacht in den Alltag der Bevölkerung dar. Ihre Auswirkungen auf einzelne Gruppen der traditionellen Gesellschaft - Händler, Handwerker, islamische Gelehrte und tribale Gemeinschaften - waren tief greifend und zeitigten weitreichende Konsequenzen. Diese Studie beschäftigt sich des Weiteren damit, wie Inhalte und Ziele der Reform durch die halbamtliche Presse vermittelt wurden und wie ihre Umsetzung propagandistisch begleitet wurde. Ein Tafelteil im Anhang beinhaltet Abbildungen bislang unveröffentlichter Dokumente, Fotos der neuen Kleidung sowie Zeitungsannoncen.