Das Kindesopfer
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Der Mensch tötet Artgenossen, teilweise zum Zweck der Opferung. Der Schutz der Nachkommenschaft muss für höhere Ziele zurücktreten. Man opfert den Göttern das eigene Kind, als 'Bezahlung' für die nächste Ernte, Gesundheit, Sieg über Feinde, letztlich die Sicherung des Lebens in der Kultur des Menschen, der nicht mehr selbstverständlich in die Natur eingebettet ist. Diese Opferbereitschaft wirkt bis heute fort, man denke an die aktuelle Dynamik islamischer Selbstmordattentäter. Das Menschheitsthema 'Kindesopfer' – dominant in Mythologie, Literatur und Theater – behandeln die Autoren in gruppen- und psychodynamisch fundierter Weise aus verschiedenen Perspektiven. So werden Sinn und Dynamik des Kindesopfers und ein ganzes Spektrum von Gründungsmythen untersucht und es wird klar, dass am Beginn einer Kulturentwicklung häufig ein Opfermythos steht – die Geschichte von Abraham und Isaak begründet die jüdische, der Opfertod Jesu Christi die christliche Kultur, und man kann sagen, dass der Ödipus-Mythos die Psychoanalyse begründete.