Die Nachfrage nach Rückversicherung
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Die ersten Jahre des neuen Jahrtausends waren für die gesamte Versicherungsindustrie von schwer wiegenden Veränderungen geprägt: Die versicherungstechnischen Verluste erhöhten sich signifikant, die Kapitalmärkte brachen ein, das ineffiziente operationale Versicherungsgeschäft verstärkte diese negative Entwicklung und Ratingagenturen reagierten mit niedrigeren Bewertungen. Zugleich haben die Europäische Kommission und nationalstaatliche Aufsichtsbehörden in der EU die aufsichtsrechtlichen Bestimmungen unter dem Synonym Solvency II ausgedehnt sowie zum Teil neue internationale Rechnungslegungsvorschriften eingeführt. Versicherungsunternehmen haben daher begonnen, durch den Einsatz geeigneter Instrumente ihr Kerngeschäft neu und nachhaltig profitabel auszurichten. Um festzustellen, inwieweit Rückversicherung unter diesen Rahmenbedingungen ein hierfür geeignetes Instrument des Risikomanagements ist, bereitet die Arbeit die bestehende theoretische und empirische Literatur zur Rückversicherungsnachfrage auf, erweitert die theoretischen Modelle um risikotheoretische Aspekte der Agency Theory und untersucht explizit das Zusammenspiel von Rechnungslegung und Rückversicherung. Aus den theoretischen Modellwelten werden Hypothesen über die Rückversicherungsnachfrage abgeleitet, welche anschließend mit ökonometrischen Paneldatenmodellen für den deutschen und den europäischen Versicherungsmarkt getestet werden. Die Ergebnisse bestätigen bestehende Theorien zum Risikomanagement und geben einen interessanten Einblick in das mögliche Leistungsspektrum der Rückversicherung.