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Ein Königreich für ein Kind

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Die Autorin beschäftigt sich in der vorliegenden Studie mit den Erscheinungsbildern von Kindern und Jugendlichen in der deutschsprachigen Kurzgeschichte zwischen 1945 und 1989. Dabei geht sie den Worten Heinrich Bölls aus seinen „Frankfurter Vorlesungen“ (1964) über das Bild des Kindes in der deutschen Literatur nach. Böll plädierte darin für „ein Königreich für ein Kind, das eins sein, das frei sein durfte“, für die sowohl literarische als auch wissenschaftliche Beschäftigung mit dem Kind in der deutschen Literatur. In den 29 Kurzgeschichten von 23 AutorInnen aus vier deutschsprachigen Ländern handelt es sich meistens um Initiationsgeschichten oder um Geschichten der Initiationsverweigerung. Das heißt, dass es den kindlichen Handlungsträgern entweder gelingt, in das Wertesystem der Erwachsenen einzusteigen, oder dass sie daran scheitern. In der sie umgebenden, fast immer feindlichen Welt ist ihr Feind eine äußere Macht (Krieg, Rassismus, Staatsideologie, Kirche, Schule, Elternhaus), gegen die sie sich auflehnen oder der sie ohnmächtig gegenüberstehen. Oft aber sind die Erwachsenen auch Partner dieser kindlichen und jugendlichen (Anti-)Helden, da sie ihnen aus der für sie bedrohlichen Situation heraushelfen und ihnen eine Integration in die Erwachsenenwelt ermöglichen.

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Ein Königreich für ein Kind, Slavija Kabic

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2007
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