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Die Geburt der Drogenpolitik aus dem Geist der Rassenhygiene

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Das kulturelle Unterbewußtsein deutscher Drogenpolitik wurde zwischen 1933 und 1972 kollektiv internalisiert. Seit dieser Zeit reproduziert unsere Gesellschaft die immer gleichen ineffizienten Handlungsmuster und Konflikte wieder und wieder. Im Sommer 1933 erließen die Nationalsozialisten neue, repressive Drogengesetze, 1936 gründeten sie reichsweit die ersten Rauschgiftdezernate in der Kriminalpolizei, etablierten mit der „Reicharbeisgemeinschaft für Rauschgiftbekämpfung“ die bis heute in Form der „Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen“ existente zentrale deutsche Präventionsinstitution. Eine starke institutionelle und personelle Kontinuität in all diesen Institutionen, insbesondere aber in der Psychiatrie über 1945 hinaus beeinflußte die Vorstellungen von Sucht und Drogenkonsum in der BRD. Das ideengeschichtliche Fundament all dieser Institutionen und Maßnahmen war eine rassenhygienische Konzeption von Sucht als angebliches Symptom menschlicher Degeneration. Diese sozialdarwinstische Konzeption auf der einen und die libertär-hedonistische Praxis der 68er auf der anderen Seite führt seit Ende der 1960er zu einem unproduktiven ideologischen Stellungskrieg der darüber seine ideengeschichtlichen Wurzeln verschüttet hat. Die archäologische Freilegung dieser langen Schatten ist die Hauptaufgabe der vorliegenden Untersuchung. Darüberhinaus wird der Pervitinkonsum und -einsatz im Zweiten Weltkrieg umfassend dargestellt. Zahlreiche Statistiken, Illustrationen und ein Kapitel über die Drogenpolitik in der DDR runden die Darstellung ab.

Parameter

ISBN
9783833490149

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Buchvariante

2007

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