Lebenswege unter Zwangsherrschaft
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In dem neu erschienenen Werk vom Arbeitskreis Andere Geschichte e. V. werden unter Leitung von Frank Ehrhardt sechs Aufsätze zusammengefasst, die unterschiedliche Aspekte der regionalen Geschichte der Jahre 1933-1945 behandeln: Ernst-August Roloff schildert anhand der Überlieferung aus dem Familienarchiv die Geschichte der Kaufmanns- und Rechtsanwaltsfamilie Mielziner – vom Kaiserreich bis zur Verfolgung in der NS-Zeit. Bernhild Vögel verfolgt die Lebenswege von Lehrerinnen und Lehre, die aufgrund ihrer politischen Überzeugung 1931 oder 1933 aus dem braunschweigischen Schuldienst entlassen wurden. Einhard Lorenz kann aus skandinavischen Archiven das Beispiel des Lehrers Werner Buchheister rekonstruieren, der an der Seite Willy Brandts Widerstand leistete, letztlich aber nach Schweden emigrieren musste. Reinhard Bein begibt sich auf die Spuren der Schreckensteiner, einer Braunschweiger Jugendclique der Kriegszeit. Karl Liedke kann mit Hilfe der Erinnerungen der Überlebenden die Geschichte des fast „vergessenen“ KZ-Außenlagers SS-Reitschule an der Salzdahlumer Straße beschreiben, in das jüdische Frauen zur Trümmerräumung geholt wurden. Martina Staats und Frank Ehrhardt berichten aus den 1950er Jahren, in denen die Ereignisse der NS-Zeit vielfach verdrängt wurden, in Braunschweig aber drei Mahnmale für Opfer der Diktatur errichtet wurden.