Tanzende Bilder
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Seit der Erfindung des Films haben die Bilder nicht nur das Laufen, sie haben auch das Tanzen gelernt. Unmittelbar vor Augen steht dies im Falle zeitgenössischer Formen wie dem Musikvideo. Doch das harmonische Mit- oder spannungsvolle Gegeneinander visueller und akustischer Erfahrung hat eine lange und wechselvolle Geschichte, welche die vorliegende Aufsatzsammlung schlaglichtartig nachzeichnet. Der Wunsch, zwei so unterschiedliche Gattungen wie Bild und Musik zu einer Einheit zusammenzuführen, hat eine lange Tradition. Greifbar wird er in Berichten von synästhetischen Wahrnehmungsphänomenen, vor allem aber im Versuch, multiple Sinneseindrücke mit Hilfe künstlerischer Mittel gezielt auszulösen – sei es nun durch die Konstruktion von Farborgeln oder das Ersinnen komplizierter Bühnenarrangements. Völlig neue Möglichkeiten, Visuelles und Akustisches miteinander zu verbinden, eröffnete die Erfindung des Films. Mit seiner Hilfe gelang es zum ersten Mal, Bilder in der Zeit zu ordnen und so nicht nur Bilder von Bewegung, sondern zugleich Bilder in Bewegung zu zeigen. Beachtenswertes leisteten seither Experimentalfilmer und Videokünstler, aber auch mancher Unterhaltungsfilmer, Videojockey oder Videoclipregisseur. Der interdisziplinär angelegte Band versammelt Analysen von Beispielen aus all diesen Bereichen und veranschaulicht, auf welch vielfältige Weise das Zusammenspiel von Film und Musik die Bilder zum Tanzen bringt.