Salisbury und Deutschland
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„Die Leute sind dort über China und die Türkei besser unterrichtet, wie über Preußen.“ Mit diesem Urteil über die weltläufigen Engländer aus dem Jahre 1862 hatte Bismarck zweifellos im Wesentlichen recht. Eine Ausnahme stellte freilich damals der junge konservative Politiker und Journalist Robert Cecil dar. Denn der Spross aus einer der ältesten aristokratischen Familien Englands kann bereits in jungen Jahren als hervorragender Kenner europäischer Verhältnisse, insbesondere Deutschlands, gelten. Aus seiner Feder liegen zahlreiche Aufsätze über Deutschlands Kultur, Literatur und Wissenschaft, über die politischen Verhältnisse und über die Entwicklung Preußen-Deutschlands bis zur Reichsgründung vor, die in einem ersten Teil der Dissertation analysiert werden. Später, als er den Titel Marquis of Salisbury von seinem Vater geerbt hatte, avancierte er viermal zum englischen Premierminister und stand in der für die deutsch-britischen Beziehungen so entscheidenden Phase am Ende des 19. Jahrhunderts mehrfach an der Spitze der englischen Außenpolitik. Im Zentrum des zweiten Teils der Dissertation steht daher Salisburys Deutschlandpolitik als Außenminister der Jahre zwischen 1878 und 1880 und die Kontrastierung mit seinen außenpolitischen Überzeugungen der Jahre als Journalist.