Deutsche Pläne zur europäischen wirtschaftlichen Neuordnung 1939 - 1945
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Angesichts der europäischen Einigung und des europäischen Binnenmarktes scheint die Aufarbeitung der „europäischen Dimension“ des Nationalsozialismus ein überfälliges Desiderat der Forschung, stellte doch dessen Versuch, das Schicksal Europas zu gestalten, in geopolitischer, ideologischer und wirtschaftlicher Hinsicht „a form of European unity“ dar, „in however perverted and unstable manifestation“. Das Buch untersucht deutsche Planungen und Vorstellungen der Kriegszeit von der wirtschaftlichen Gestaltung Europas nach dem Kriege. Im Mittelpunkt steht die Frage nach dem Verhältnis von Weltwirtschaft, kontinentaleuropäischer Autarkie und mitteleuropäischer Wirtschaftsintegration in den nationalsozialistischen Nachkriegsvorstellungen und ob in ihnen ein „einheitlicher paneuropäischer Wirtschaftsraum“ konzipiert war. Untersucht werden die utopischen bzw. ideologischen Europavorstellungen nationalsozialistischer Denkschulen und der Parteispitze, die programmatischen, konkrete Maßnahmen für den wirtschaftlichen Zusammenschluss vorsehenden Planungen der Reichsbehörden und die empirischen, stärker von den tatsächlichen Gegebenheiten und weniger von langfristigen Visionen geprägten, eher an wirtschaftlicher Rentabilität orientierten Europapläne der Selbstorganisationen der Industrie.