Elternratgeber Zweisprachigkeit
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Wenn Eltern verschiedene Muttersprachen haben oder eine andere als die Landessprache sprechen, dann hat ihr Kind die große Chance, zweisprachig aufzuwachsen. Mutter und Vater werden mit ihm jeweils ihre eigene Muttersprache sprechen – eigentlich ganz einfach! Oder? Viele Eltern machen die Erfahrung, dass es nicht immer leicht ist, dieses Prinzip im Alltag konsequent beizubehalten. Auch das Kind überrascht: Plötzlich verweigert es eine der beiden Sprachen oder vermischt sie. Zweifel kommen auf: Machen wir etwas falsch? Überfordern wir unser Kind vielleicht? Die Fragen und Sorgen zweisprachig erziehender Eltern beantwortet die Autorin auf wissenschaftlich fundierte und zugleich allgemeinverständliche Art. Sie zeigt, wie Kinder spielend zwei Sprachen erwerben, welche Vorteile frühkindliche Zweisprachigkeit hat, und wie Eltern die zweisprachige Erziehung zu ihrer eigenen Zufriedenheit gestalten können. Zahlreiche konkrete Tipps machen das Buch zu einem echten Ratgeber für Eltern, der auch Pädagogen wertvolle Unterstützung für die Elternberatung bietet. Dr. Anja Leist-Villis forscht im Bereich kindlicher Zweisprachigkeit. Sie hat u. a. eine Befragung unter hundert Müttern aus zweisprachigen Familien durchgeführt. Ergebnisse und Beispiele aus dieser Untersuchung machen den Ratgeber objektiv und anschaulich zugleich. „Die Darstellung ist wissenschaftlich fundiert, Forschungsliteratur auf dem aktuellen Stand eingearbeitet. Man wird darin weder emotionale Meinungsäußerungen noch Anweisungen in Häppchen-Form finden, sondern Informationen und Erklärungen, auf denen Schlussfolgerungen aufbauen, und Argumentationen, die auf viele Einzelfälle anzuwenden sind und deswegen fallgerechte Entscheidungen ermöglichen. Die Wege zu den konkreten Entscheidungen sind gut markiert. Illustrationen und reale Beispiele – viele davon aus eigenen Untersuchungen der Verfasse-rin – sorgen zusätzlich für Orientierung und Anschaulichkeit. Darum lohnt sich eine zusammenhängende Lektüre. Nirgends wird die Kompetenz der Eltern übersprungen, aber auch nirgends im Ungefähren belassen. Die Zwänge, unter denen sie handeln müssen, aber auch die Spielräume, die ihnen offen stehen, und die Verantwortung, die sie zu tragen haben, werden ebenso ernst genommen wie die Gefühle, Gedanken und Fähigkeiten der Kinder. Die Einfühlung der Verfasserin gilt beiden Generationen. Spracherziehung wird als eine gemeinsame Leistung, besser: als ein Stück gemeinsamer Lebensgeschichte, der Generationen begriffen. Schade, dass die Kinder selbst dieses Buch noch nicht lesen können! Gut aber, dass hier ein Buch für die Eltern und all die vielen erwachsenen Miterzieher vorliegt, das verstehbar macht, wie zweisprachige Erziehung gelingen kann, und Mut macht, es zu versuchen.“