Wissenschaftspolitik zwischen Ideologie und Pragmatismus
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Die III. Hochschulreform (1965–71) kann mit Recht als einschneidendstes Ereignis der Hochschulgeschichte der DDR bezeichnet werden. Sie ist jedoch nicht isoliert zu sehen, sondern als Teil umfassender Reformen des Wirtschafts- und Wissenschaftssystems der DDR. Ferner baute sie auf Veränderungen auf, die zuvor im Rahmen der „sozialistischen Umgestaltung“ des Hochschulwesens der DDR durchgeführt worden waren. Der Veranschaulichung dieses gewaltigen Umwälzungsprozesses dient die Technische Hochschule Karl-Marx-Stadt, als Prototyp der „sozialistischen“ Hochschulidee 1953 gegründet. Die Reorganisationsbemühungen in der DDR waren jedoch keine nationale Besonderheit, sondern Reaktion auf internationale, zum Teil systemübergreifende Herausforderungen. Aus diesem Grunde wird die III. Hochschulreform mit den etwa gleichzeitig ablaufenden Bemühungen in der Bundesrepublik kontrastiert hinsichtlich der Frage, ob es, trotz systembedingt gänzlich konträrer gesellschaftspolitischer Intentionen, nicht bezüglich der pragmatischen Beweggründe systemübergreifende Analogien gibt. Ein Ausblick beschäftigt sich schließlich mit eventuellen „langen Linien“ der III. Hochschulreform, die in ihrer ZielSetzung bis in die heutige Zeit reichen.