Lassen sich Reziprozitätsmodelle bei der Gewebe- und Organtransplantation ethisch rechtfertigen und praktisch realisieren?
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Die Begrenzung der Akzeptanz von Gewebe- und Organtransplantationen auf altruistische Spendebereitschaft, teilweise zusätzlich noch mit Einspruchsrechten durch Angehörige belastet, ist voller ethischer Risiken und widersprecht den ansonsten in allen Kulturen vorhandenen und normativ begründbaren Prinzipien und Tugenden von Solidarität und Reziprozität im persönlichen und beruflichen Leben, der Sorge für Hilfsbedürftige und der grundgesetzlich verbürgten Selbstbestimmung. Modelle von Reziprozität im Schenken, Tauschen, Handeln als praktizierte Solidarität in einem ordnungspolitischen Rahmen zum Schutz für Geber und Empfänger tragen dazu bei, mehr Solidarität zu erlauben und den beklagenswerten Organmangel zu verringern. Es werden insgesamt acht Reziprozitätsmodelle und ihre jeweiligen ethischen Risiken, Unsicherheiten und Vorteile skizziert und ihre regulierte und kontrollierte Einführung in vorsichtigen Schritten empfohlen.