Dualismus der Einkunftsarten
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Der Dualismus der Einkunftsarten, die steuerlich ungleiche Behandlung von Gewi- und Überschusseinkunftsarten, ist die wesentliche Begründung für tatsächliche oder subjektiv empfundene steuerliche Ungerechtigkeiten bei der Besteuerung natürlicher Personen. Olga Sava setzt sich wissenschaftlich aus betriebswirtschaftlicher Sicht mit diesem Thema auseinander. Sie klärt, warum unser heutiges Einkommensteu- system so aussieht wie es ist, auf der Grundlage welcher Besteuerungsgrundsätze welche Ziele aus juristischer und betriebswirtschaftlicher Sichtweise mit einer von vielen (politischen und wissenschaftlichen) Seiten geforderten Steuerreform erreicht werden sollen und welche Maßnahmen zur Zielerreichung ergriffen werden können. Obwohl die Diskussion um den Dualismus der Einkunftsarten keineswegs neu ist, ist sie aus betriebswirtschaftlicher Sicht noch nicht so geführt worden, dass brauchbare und für die Steuerreformdiskussion belebende Ergebnisse erreicht werden können. Hier betritt die vorliegende Arbeit Neuland. Für die Unternehmensteuerreform 2008 kommt die Arbeit leider zu spät, treten doch hier die Unterschiede zwischen den - winn- und Überschusseinkunftsarten noch stärker hervor. Insofern konnte zumindest kurzfristig die Hoffnung von Olga Sava, „dass die Ausführungen dieser Arbeit .. einen wesentlichen Beitrag zur Steuerreformdiskussion aus betriebswirtschaftlicher Sicht leisten können“ (S. 204), nicht erfüllt werden. Die umfassenden Analysen der Verfasserin münden in zahlreiche Vorschläge zur Umgestaltung des materiellen Steuerrechts, so in die Forderung nach einer einheit- chen an Zahlungsgrößen orientierten Einkunftsermittlungsmethode über alle E- kunftsarten. Um der Volatilität einer liquiditätsorientierten Bemessungsgrundlageentgegenzuwirken, bedarf es einer besonderen Tarifgestaltung zur Abmilderung der Progression, wobei Olga Sava einen modifizierten proportionalen Tarif präferiert.