Tempi passati oder Kindheit zwischen Dohnwald und Birkenbühl

„Annelies, aufsteh’n, der Storch hot dir a klan’s Briederla bracht!“ Meine Großmutter hob mich aus dem Kinderbett, das in ihrem Schlafzimmer stand, trug mich hinauf ins Dachgeschoss zu meiner Mutter und zeigte mir meinen kleinen Bruder. Mich beeindruckte das kleine Bündel im Wickelkissen nicht besonders, ich rief nur immer: „Der Storch, Oma, wo is’n der Storch?„ Lebendig erzählt Anneliese Grumann aus ihren ersten zwanzig Lebensjahren in Herzogenaurach bei Erlangen. Im Krieg geboren, lernte sie Hunger und Not kennen, aber auch Herzlichkeit, Nachbarschaftshilfe und die Menschlichkeit, die aus jeder ihrer Episoden spricht. Wer dieses Buch zur Hand nimmt, liest ein Stück Geschichte aus dem Leben unserer Großeltern - Erinnerungen, die wir brauchen, um für unser Leben eine Basis zu schaffen. Tempi Passati ist das erste Buch aus der Edition Familiensaga, in der von “ganz normalen Menschen„ berichtet wird. Nicht die großen Ereignisse bestimmen unser Leben, sondern die kleinen, die Anekdoten und die Schicksalsschläge, und ein ganz klein´ wenig finden wir uns auch darin wieder, wenn wir sagen: “Das hab ich doch auch schon erlebt!" Es gibt nichts wirklich Neues - ein Glück, dass wir daraus lernen dürfen.