Auf dem Schlachtfeld des Empire
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Napoleon Bonapartes Ägyptenfeldzug (1798) prägt das europäische Ägyptenbild bis heute. Obwohl die militärische Intervention nach drei Jahren frühzeitig scheiterte, konnte die kulturelle Eroberung Ägyptens in Alltagskultur, wissenschaftlichen Publikationen, Expeditionsberichten und napoleonischen Historiengemälden nachhaltig behauptet werden. Allen Beispielen gemeinsam ist die visuelle Einschreibung des französischen 'Kolonisators' als intellektuell überlegen. In der vorliegenden Studie wird die Bildproduktion zum Ägyptenfeldzug im Anschluss an Foucault, der von einem 'Schlachtfeld' des Diskurses spricht, als heterogenes Feld verstanden, auf dem sich diskursive Elemente widerstreitend gegenüberstehen. In diesem Rahmen wird nach zugrunde liegenden Konzeptionen von 'Männlichkeit' und 'Ethnizität' gefragt. Gegenstand sind wissenschaftliche Druckgrafiken, welche die Sichtbarkeit Ägyptens erhöhten und Eingang in die Historienmalerei fanden und Schlachtengemälde, die im Zuge der Herausbildung des bürgerlichen weißen Männlichkeitsideals das Konzept des modernen Helden etablierten. Nicht mehr die uneingeschränkte Verherrlichung Napoleons garantierte zur Zeit des „Empire“ dessen Souveränität, sondern die bildliche Fixierung und gleichzeitige Aufspaltung des 'Orientalen' in viele Einzelcharaktere konstituierte französische Einheit und Stabilität.