Angst

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Geschichten, in denen Menschen erst lernen müssen, was Angst ist, erscheinen paradox. In allen Kulturen begegnen wir Angst und gleichzeitig Methoden zu ihrer Bekämpfung. Die Autoren verstehen Angst nicht nur als biologisches Phänomen, sondern als historisch und gesellschaftspolitisch unterschiedliche Erscheinungsformen. Der Blick auf diese Formationen der Angst ermöglicht es uns, eine gewisse Distanz zu diesem unmittelbaren Phänomen zu gewinnen. Die verschiedenen Beiträge beleuchten die Besonderheit der Angst in unserer modernen Gesellschaft. Wenn Gesellschaft nicht mehr als natürliche Sozialität gilt und Individualität sowie Reflexivität den modernen Menschen prägen, verändert sich auch die Angst. Philosophie, Psychoanalyse und moderne sowie postmoderne Literatur verdeutlichen die allgemeine Dimension der Angst in einer Zeit der Individualisierung und potenziellen Entwurzelung, der niemand entkommen kann. Autoren wie Dirk Baecker, Peter Widmer, Johannes Heinrichs, Sybille Krämer, Michail Ryklin, Slavoj Zizek, Evelyn Goodman-Thau, Jan Assmann und László Földényi untersuchen diese Entwicklung und ihre Auswirkungen auf die Angst.