Theorien der organischen Realität und Subjektivität bei Helmuth Plessner und Viktor von Weizsäcker
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Philosophisches Denken und wissenschaftliche Theorie geraten im Verlaufe des 20. Jahrhunderts in ein immer markanteres Wechselverhältnis, bei zunehmender Übereinstimmung zu wichtigen thematischen Schwerpunkten, insbesondere zur Definition von Leben und Natur des Menschen. Das Studium des lebenden Organismus zwingt zur Klärung methodologischer Probleme. Helmuth Plessner, ein der wissenschaftlichen Welt nahe stehender Philosoph und Viktor von Weizsäcker, ein philosophisch interessierter Mediziner, entwickeln jeweils – trotz unterschiedlichem Bildungswerdegang und ohne direkten Kontakt zueinander – eine Theorie des Organischen und des Menschen, die sich beide überraschenderweise sehr nahe kommen: in deutlicher Distanzierung zu sowohl mechanistischen als auch vitalistischen Positionen konzentrieren sich beide auf die notwendige Bestimmung eines einheitlichen Gesetzes des Lebendigen, auf die Unmöglichkeit der Gleichsetzung von organischem und physischem Körper, auf die subjektive Struktur des Organismus bei gleichzeitigem Anspruch auf den Wahrheitswert sinnlicher Erfahrung.