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Deontologische Tugendethik

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Die ab der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wieder verstärkt diskutierte Tugendethik ist heute eine wesentliche Alternative zu den festgefahrenen formalen Ansätzen der metaphysischen europäischen Ethik-Tradition. Dies auch deshalb, weil sie auf eine lange Geschichte zurückblicken kann, deren Anfang mit dem der schriftlichen Philosophie in der griechischen und chinesischen Antike zusammenfällt. Bedingt durch die im Rahmen der europäischen Christianisierung erfolgten ideologischen Verstellungen und eine sich durchziehende irreführende Polemik, wurde das Wissen um das hohe ethische Niveau dieser Ansätze lange Zeit in den Hintergrund gedrängt. Als ein weiterer ungünstiger und problematischer Effekt kam eine unkritische Gebrauchsweise des Begriffs ‚deontologisch' hinzu, der aus dem antiken Zusammenhang gerissen und auf Konzepte angewandt wurde, die sich gerade gegen tugendethische Ansätze wandten. Der vorliegende Band will diese Mängel und Begriffsverwirrungen beheben helfen. Dabei erarbeitet er eine interkulturelle Perspektive, die, ausgehend von der antiken chinesischen Tugendethik, einen detaillierten Vergleich mit griechischen Ansätzen bietet. Das Ergebnis dieser ausführlichen Darstellung und intensiven philosophischen Durchdringung zeigt nicht nur die kulturübergreifende anthropologische Relevanz tugendethischen Denkens, sondern darüber hinaus, dass gerade die antiken Theorien der Selbstkultivierung auch für Menschen von heute Perspektiven zu öffnen vermögen, die in einer Zeit fortschreitender Formalisierung wertvolle Orientierungshilfen auf dem Weg zu einer subjektzentrierten Selbstvollendung bieten können.

Parameter

ISBN
9783865150042

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Buchvariante

2008

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