Die Subprime-Krise und ihre Folgen
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Gut ein Jahr nach dem Ausbruch einer Immobilienkrise in den USA kam im Oktober 2008 der Super-GAU: Die Banken stellten die Kreditvergaben untereinander ein, Rezessionsängste gingen um und an den Aktienbörsen herrschte nackte Panik. Die schwerste Finanzkrise seit dem Zweiten Weltkrieg war ausgebrochen und hatte an der Wall Street keinen Stein auf dem anderen gelassen. Wieso konnten aber ein paar faule US-Hypotheken das globale Finanzsystem in die Knie zwingen? Mit der Subprime-Krise bietet sich die Gelegenheit, Strukturen und Handlungsweisen der neoliberalen Finanzmärkte in einer Extremsituation zu beobachten. Schnell zeigt sich, dass es gar keiner Verschwörungen bedurfte, um das System ins Wanken zu bringen. Offenbar hatte ein Zusammenspiel laxer Kontrollen, niedriger Zinsen und neuer, schlecht verstandener Finanzprodukte ausgereicht, ökonomische Anreize zu schaffen, die das Finanzsystem an den Rand des Abgrunds führen konnten. In diesem Buch werden die Akteure, Strukturen und Handlungsweisen der Finanzmärkte vorgestellt und die Krise in einen größeren makroökonomischen und historischen Zusammenhang gestellt. Denn aus historischer Distanz wird die Geschichte dieser Finanzkrise vermutlich im Zusammenhang mit einer Zäsur erzählt werden, wie sie in der Finanzgeschichte nur alle 50 Jahre vorkommt: dem Wandel des Weltwährungssystems von der „Dollarhegemonie„ hin zu einem „bipolaren“ System mit dem Euro als zweiter Weltleitwährung – ein Wandel, der vermutlich nicht ohne weitere Verwerfungen ablaufen wird.
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