In Buddhas Gärten
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Wussten Sie, dass man in Hanoi an Neujahr die Feuerwerksgeräusche von CD abspielt? Tor Farovik erlebt es hautnah mit, als er zu Gast bei einem umtriebigen Professor das eher unheilvolle Jahr des Affen verabschiedet. Wie unheilvoll, das bekommt die 89-jährige Madame Noi zu spüren. Ihr kleines Familienhotel, das sie seit der französischen Kolonialzeit betrieb, soll abgerissen werden. Es sei üble Nachrede, meint der Schwiegersohn, dass Madame auch zur Ho-Chi-Minh-Zeit nur französisch sprechende Gäste bedient hätte. In Kambodscha, das im Vergleich zu Vietnam fast menschenleer wirkt, spürt Farovik den Bruder des Diktators Pol Pot auf und macht Prinzessin Bopha seine Aufwartung, bevor er in Thailand der blühenden Wirtschaft versteckter Mohnfelder im Goldenen Dreieck nachgeht und sich die vermutlich größte Samenbank der Welt im Elefantenkrankenhaus von Lampang zeigen lässt. Eher gespenstische Stimmung herrscht in Birma. Dort wird im Dunst des Dschungels eine moderne Metropole hochgezogen, die bald die eigentliche Hauptstadt Rangun ersetzen soll. Wie kein anderer versteht es der norwegische Reisejournalist Farovik, historische Hintergründe mit den Geschichten der Menschen, die er vor Ort kennenlernt, zu verknüpfen. Sein enormer Wissensfundus fließt schier beiläufig in einen Reisebericht ein, der vor Erzählfreude nur so strotzt. So prophezeit ihm abschließend eine birmanische Wahrsagerin, dass er mit 98 Jahren aus der Rikscha fallen und sterben werde. Auf die Frage »Wo?« antwortet sie: »In Ihrem Heimatland.« Dass es in Norwegen in 40 Jahren Rikschas geben wird, ist eine der vielen überraschenden Erkenntnisse dieses Buches.
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