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Der katholische Faktor in der zeitgenössischen Kunst aus Polen und Deutschland

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Was ist katholisch …? Die Bildhaftigkeit als Besonderheit des katholischen Ritus hat Kunst und Kirche über Jahrhunderte hinweg aneinander gebunden. Das Bild ist gefährlich und in der Religionsgeschichte immer umstritten gewesen. Das Abbildungsverbot des Alten Testaments untersagt bildliche Darstellungen schlechtin. Es wendet sich gegen den Vorgang der Darstellung und die damit angeblich verbundene Gefahr der Vergötzung des Dargestellten. Trotzdem wurden Bilder im kollektiven Bewusstsein verankert, die bis heute weiterwirken als der katholische Faktor. Diesem Phänomen sind wir auf der Spur in der aktuellen Bildenden Kunst aus Polen und Deutschland. Nach einer Phase der säkularen Weltsicht erlangen religiöse Fragen im neuen Jahrtausend zunehmende Bedeutung. Auf der Suche nach einem ethischen Gerüst kommt es zu einer Renaissance der Spiritualität. Die Gründe hierfür sind vielfältig: Globale Veränderungen der Wirtschaft und der politischen Systeme führen zu Veränderungen der sozialen Rahmenbedingungen. Klassische Rollenverteilungen verwischen. Liberale Lebensformen provozieren Gegenreaktionen von konservativen Kräften. Unterschiedliche Moralvorstellungen führen zu Konflikten zwischen den Religionsgemeinschaften bis hin zu religiös motivierten Kriegen. Besonders in Polen sind die Auswirkungen auf Politik und Gesellschaft weitreichend und konfliktbelastet. Radikal christliche Gruppierungen und Parteien ringen mit liberalen Weltanschauungen. Die Kunst, als autonome Größe und Anwältin der individuellen Freiheit im gesellschaftlichen Diskurs steht in Opposition zu den reaktionären Kräften. Für die moderne Bildende Kunst in Polen ist das ein präsentes Thema. Religion ist mehr als eine intellektuelle Reibungsfläche in ästhetischer Ausführung. Sie ist die existenzielle Frage der Persönlichkeitsrechte. Die andere Seite der Oder ist geprägt von den Nachwirkungen der Reformation und Gegenreformation. Sie weist eine abivalente Struktur auf. Der konfessionelle Flickenteppich nach Reformation und Gegenreformation führt dazu, dass die christlichen Kirchen regional unterschiedlichen Einfluss auf Politik, Gesellschaft und Kunst haben. In jüngster Zeit werden erstaunlich lebhafte Diskussionen geführt. Auch die Rolle der Kunst als Dienerin der Gottesverehrung steht auf dem Prüfstand. Gleichzeitig wird der Wertewandel hinterfragt und jenseits der sakralen Kunst nach einer Antwort für die Gretchenfrage gesucht. Maciek Czapski Christian Schnurer

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ISBN
9783940953117
Verlag
Snoeck

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Buchvariante

2009

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