Caravaggio

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Caravaggio, eigentlich Michelangelo Merisi da Caravaggio (1571–1610), war bereits zu seinen Lebzeiten eine Legende. Während einige seinen Naturalismus und seine innovativen Bildideen lobten, sahen andere in ihm einen Zerstörer der Malerei. Auch in der modernen Forschung gibt es zu kaum einem Künstler so viele kontroverse Deutungen. Der Band von Sebastian Schütze bietet eine umfassende und neue Darstellung von Caravaggios Werk sowie einen kritischen Katalog seiner Gemälde. Fünf einleitende Kapitel beleuchten seine künstlerische Laufbahn, von der Ausbildung in Mailand über den Aufstieg im päpstlichen Rom bis zu seinen dramatischen letzten Jahren in Neapel, Malta und Sizilien. Im Mittelpunkt stehen die Radikalität und das innovative Potenzial seiner Kunst sowie deren Einfluss in Europa. Die letzten Jahrzehnte haben unser Verständnis von Caravaggios Werk durch Restaurierungen, Neuzuschreibungen und Archivfunde erheblich erweitert. Der umfangreiche Band bietet einen Überblick über sein gesamtes Schaffen, mit Vollansichten und spektakulären Detailabbildungen, die neue Maßstäbe setzen. Neue Fotoserien ermöglichen es, auch kleinste Details im Großformat zu zeigen. Caravaggios Virtuosität und seine Fähigkeit, eine kommunikative Brücke zwischen Bild und Betrachter zu schlagen, werden so anschaulich erlebbar. Thematisch geordnete Motive verdeutlichen seine ausgeklügelte Rhetorik der Blicke und Gesten sowie deren filmische Inszenierung.