Sammlung Rolf Horn
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Die unmittelbare Ausdruckskraft eines Kunstwerks war für den Sammler Rolf Horn das entscheidende Kriterium seiner Ankaufsentscheidungen. Mit dem deutschen Expressionismus verband ihn nicht nur die Ideenwelt dieser allein schon aus dem Sichtbaren verständlichen Kunst, sondern auch die Mentalität seiner norddeutschen Herkunft. Werke von Emil Nolde, Christian Rohlfs und Käthe Kollwitz gehören ebenso zum Bestand der seit 1995 im schleswig-holsteinischen Gottorf angesiedelten Sammlung wie in Güstrow entstandene Skulpturen von Ernst Barlach. Daß auch die Maler der Künstlergruppe Brücke den Küstenlandschaften an Nord- und Ostsee entscheidende Impulse verdankten, mag ihnen zusätzliche Sympathie des Sammlers eingetragen haben. Die Bilder und Graphiken von Erich Heckel, Ernst Ludwig Kirchner, Otto Mueller, Max Pechstein und Karl Schmitt-Rottluff repräsentieren jedoch vor allem eine Kunst, die sich der Emotionalität sowohl im Dargestellten wie im künstlerischen Vorgehen vergewissert. Der dazu notwendigen Spontanität im Schöpferischen entspricht in der Sammlung Horn ein erlesenes Ensemble außereuropäischer Kunstwerke, aus denen die formalen Bezüge ihrer europäischen Wahlverwandtschaften hervorgehen. Das illuster ausgestattete Katalogbuch ist mit seinen als kompakte Monographien zu den einzelnen Künstlern angelegten Aufsätzen ein intensives Kompendium zur deutschen Kunst in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts und weckt das Interesse an den Artefakten ferner Völker.