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Trainingssteuerung in der Leichtathletik

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Aus dem Trainingsalltag im nationalen und internationalen Leistungssport ist der Einsatz von EDV-Programmen zur Trainingsdatendokumentation und -auswertung kaum mehr wegzudenken. Dabei greift die Sportpraxis in der Regel implizit auf wissenschaftliches oder wissenschaftsnahes Wissen zurück. Trainingslehren gelten als Kondensat von wissenschaftsorientierten Wissensbeständen. Sie bilden gleichzeitig die Grundlage für die Planung, Durchführung, Auswertung von Training sowie die Neufestlegung von Planungszielen. Die Übernahme von Wissen aus einem anderen Geltungsbereich ist nicht unproblematisch. Fragestellungen, die unmittelbar damit in Verbindung stehen, sollen herausgearbeitet und diskutiert werden. Im ersten Teil der vorliegenden Arbeit (Dissertation des Autors an der Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover im Jahr 2008 unter dem Originaltitel: „Computerprogramme zur Steuerung von Training in den Mittel- und Langstreckendisziplinen der Leichtathletik: Trainingswissenschaftliche und informationstechnische Analysen, ihre wissenschaftstheoretische Fundierung und ihre Bedeutung für die Trainingspraxis“) werden sportwissenschaftliche Konzepte vorgestellt, auf die die Praxis sich immer wieder bezieht, um sportpraktisches Handeln zu legitimieren. Der zweite Teil befasst sich mit den theoretischen Bedingungen einer informatischen Umsetzung dieser theoretischen Konzepte in ein benutzerfreundliches Softwareprogramm. Dabei wird auf die Besonderheiten der Modellbildung und den zwangsläufig damit verbundenen Reduktionen (von real existierender Wirklichkeitskomplexität) eingegangen. Anschließend wird exemplarisch ein EDV-Programm zur Trainingsdatendokumentation und -auswertung vorgestellt, mit dem Trainingsdaten erfasst und entsprechend analysiert werden können. Zudem wird eine grobe Bewertung bezüglich der angedachten Verwendbarkeit/Brauchbarkeit der generierten Daten, auch unter Zielerreichungsaspekten vorgenommen. Im letzten Teil wird zunächst die den Trainingswissenschaften maßgeblich zugrundeliegende Wissenschaftsauffassung analysiert. Aus streng wissenschaftstheoretischer Perspektive ist hierfür ein begrenzter Geltungsanspruch definiert. Es werden Ermöglichungsbedingungen für Vorgänge und Abläufe beschrieben. Schließlich wird diskutiert, wie im Rahmen eines Paradigmenpluralismus die gegenseitige Ergänzung bzw. Verschränkung von naturwissenschaftlichen und anthropologischen Herangehensweisen und Betrachter-Perspektiven denkbar und möglich wäre. Den Abschluss bildet ein Ausblick auf die möglichen ethischen Implikationen, die eine streng kausal-analytische Sichtweise per se beinhaltet.

Buchvariante

2009, paperback

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