BMW Welt, München
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Städte und Hauser zu bauen, so schwebeleicht wie Wolken, diesem Credo fühlen sich die Architekten des Wiener Teams Coop Himmelb(l)au seit dessen Gründung im Jahr 1968 verpflichtet. Allerdings mußte die Realität relativ lange auf sanft gerundete, wolkenartig 'schwebende' Bauten warten. Erst die Entwicklung neuer, rechnergestützter Konstruktions- und Baumethoden sowie die Verwendung innovativer Baustoffe machen es seit kurzem möglich, selbst undenkbare, scheinbar schwebeleichte architektonische Hybride auch Wirklichkeit werden zu lassen. So wird derzeit in Lyon endlich mit dem Bau einer schon seit einigen Jahren in Planung befindlichen Wolke für das neue Musée des Confluences begonnen. In München hat mit der von Coop Himmelb(l)au konzipierten, neu eröffneten BMW Welt ein solches Wolkenbauwerk freilich schon jetzt veritable Gestalt angenommen. Mit diesem Neubau ist das Trio spektakulärer Museumsbauten, bestehend aus dem Mercedes- und dem Porsche-Museum in Stuttgart von UNStudio bzw. von Delugan Meissl Associated Architects, komplett. Eine Reihe vorzüglicher Innen- und Außenaufnahmen dokumentiert das neue Vorzeigeprojekt der Firma BMW. Anhand einer eingehenden Analyse werden darüber hinaus die stadträumlich-skulpturalen und binnenräumlichen Qualitäten der neuen BMW Welt dargestellt und im Kontext des älteren und jüngeren Gesamtwerks von Coop Himmelb(l)au eingehend gewürdigt. Zudem wird auf die Frage eingegangen, inwieweit die konstruktive und materielle Ausformung des Baus tatsächlich dem Bild des Schwebeleichten entspricht. Abgerundet wird die Präsentation des Neubaus in Wort und Bild durch einen Exkurs in die Welt des 'Branding', das spektakuläre Architekturen immer direkter als Werbefaktoren oder Imageträger und Artefakte einzusetzen weiß. Frank R. Werner war von 1990 bis 1994 Professor für Geschichte und Theorie der Architektur an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart, seit 1993 ist er Direktor des Instituts für Architekturgeschichte und Architekturtheorie an der Bergischen Universität in Wuppertal. Er studierte Malerei, Architektur und Architekturgeschichte an der Kunstakademie in Mainz, der Technischen Hochschule Hannover und der Universität Stuttgart. Christian Richters studierte Kommunikationsdesign an der Folkwangschule in Essen. Er gehört heute zu den gesuchtetsten Architekturphotographen Europas. In der Opus-Reihe ist er inzwischen mit neun Bänden vertreten, darunter die über die Botschaften der Nordischen Länder und das Bode-Museum in Berlin sowie über das Nieuwe Luxor Theater in Rotterdam.