Recycling feinteiliger Al-Reststoffe in einem konduktiv beheizten Salzbad mit kontinuierlicher Oxidabtrennung
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Eine starke Nachfrage nach Al-Schrott in der globalisierten Welt, unterstützt durch geringe Lohnkosten und staatliche Subventionen in einigen Ländern, führt verstärkt zum Abzug der Schrotte „guter“ Qualität aus Europa. Damit wächst der Anteil der „komplizierten“ Al-Schrotte, darunter Späne, Krätzen, Al-Granulate, Verbundwerkstoffe usw. in der Rohstoffzusammenstellung deutscher bzw. europäischer Al-Recycler. Die Herausforderung besteht darin, diese geringwertigen Schrotte effizient zu verarbeiten und die Prozessketten auf diese Stoffe einzustellen. In dieser Arbeit wurden drei neue Ansätze zum Verarbeiten von Al-Schrotten mit hoher spezifischer Oberfläche untersucht, einzeln bewertet und zu einem Al- Recyclingkonzept zusammengefügt. Es wurde die Schmelzausbeute für Späne und Salzschlackengröben beim Einschmelzen in einem oxidarmen Salzbad untersucht. Die Wirkung von Schwefel im Schmelzsalz auf die Ausbeuteverluste durch Oxidation und Dispersion konnte quantifiziert werden. Der Wärmeübergang zwischen dem Salz und Al-Partikeln wurde betrachtet und im Zusammenhang mit den Einschmelzmechanismen erörtert. Der Einsatz der konduktiven Beheizung erlaubte eine adäquate Energiezufuhr und ermöglichte ein schnelles Einschmelzen der chargierten Stoffe. Die semi-kontinuierliche Abtrennung der Oxide aus dem Salzbad konnte unter dem Einsatz einer Schmelzzentrifuge erfolgreich verifiziert werden. Das erarbeitete Al-Recyclingkonzept wurde anhand einer Pilotanlage mit 1 m² Schmelzvolumen demonstriert.