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Der Ort von Künstlerinnen im Diskurs der Avantgarde

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Die Abhandlung beschäftigt sich mit der Rezeption allgemein anerkannter Künstlerinnen des 20. Jahrhunderts und ihrer Verortung im Diskurs der Avantgarde. Sie geht der Frage nach, wie es Künstlerinnen wie Paula Modersohn-Becker (1876-1907), Frida Kahlo (1907-1954) und Eva Hesse (1936-1970) trotz oder gar wegen herrschender Geschlechterideologien gelingen konnte Eingang in die Kunstgeschichtsschreibung zu finden. Ausschlaggebend für die Auswahl der Künstlerinnen war neben einer bis ins Kultische reichenden Verehrung, die weit über den institutionellen Rahmen von Kunst(geschichte) hinaus weist, die Beobachtung, dass den jeweiligen Erzählungen über Biografie und Werk der Künstlerinnen ähnliche Muster zugrunde liegen. Diese orientieren sich an gängigen Künstlermythen der Moderne, in denen eine geniale Kreativität eng verknüpft erscheint mit grenzenloser Leidensbereitschaft. Die Beschreibungsmuster der Rezeption der Künstlerinnen werden im Spannungsfeld herrschender Weiblichkeitsklischees und den sich mit der sogenannten „Postmoderne“ verändernden Konzeptionen des Avantgardekünstlers einer kritischen Analyse unterzogen. Werden die Künstlerinnen zunächst als „weibliche“ Abweichungen von den gängigen Topoi moderner Künstlermythen rezipiert und zwar auf eine Weise, die selbst in den Formen der Anerkennung die Abwertung stets mitartikuliert, so verschieben sich mit der vielfach beschworenen Krise des (männlich konstituierten) Subjekts die Bewertungsmuster. Dies führt jedoch, wie die Untersuchung zeigt, keinesfalls zu einer Aufwertung weiblicher Künstlerschaft. Vielmehr kann sich das männliche Künstlersubjekt in einer spezifischen Anverwandlung des „Weiblichen“, die sich bisweilen sexualisierender bis pornografisierender Strategien bedient, innerhalb eines Diskurses von Avantgarde rekonstituieren.

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ISBN
9783866244658

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2009

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