Lieber tot als elendig
Autoren
Mehr zum Buch
Einer von hundert Toten starb von eigener Hand. Selbstmord ist mithin ein wichtiges Thema, wird aber gleichzeitig aus Angst vor Nachahmern stark tabuisiert. So sind es oft nur winzige Spuren der Thematik in der kulturellen Produktion, die Hinweise auf soziale, gesellschaftliche und politische Veränderungen liefern. Wie sie sich in der von vielen Umbrüchen geprägten Slowakei manifestieren, legt Lenka Duranová in der exemplarisch ausgewählten Kurzprosa des slowakischen Autors Dušan Mitana offen. Darin fahndet sie nach entsprechenden Spu-ren wie fragilen (prä )suizidalen Identitäten und problematischen Kommunikationsbedin-gungen. Die Autorin sucht nach einem textintern wiederkehrenden motivischen Grundmus-ter, das eine Suizidhandlung strukturell antizipiert. Sie identifiziert die mit dem Suizid ver-wandten literarischen Motive bzw. Motivkomplexe und stellt ihre Wechselbeziehungen dar. Außerdem bietet das Buch auf Grundlage einbezogener multidisziplinärer Perspektiven eine differenzierte Begriffsklärung, die Ansätze einer pragmatischen Typologie des literarischen Suizids aufweist.