Geniale Mörder: Süskinds "Parfum" und Hoffmanns "Fräulein von Scuderi" im Vergleich
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Patrick Süskinds Erfolgsroman „Das Parfum“ und dessen wichtigster Intertext „Das Fräulein von Scuderi“ von E. T. A. Hoffmann werden in dieser induktiv aufgebauten Forschungsarbeit im Hinblick auf ihre Gattungselemente und intertextuellen Bezüge verglichen. Beide Texte, deren augenscheinlichste Kongruenz der jeweilige geniale Künstlermörder ist, weisen Elemente der Detektiv-, Kriminal- und Künstlergeschichte auf. Die Gewichtung der jeweiligen Aspekte, ihre Bedeutung im Hinblick auf eine entsprechende Gattungsgeschichte und der Vorbildcharakter des „Fräuleins von Scuderi“ für „Das Parfum“ werden diskutiert. Hoffmanns Novelle gilt mit den Untaten des mörderischen Goldschmieds Cardillacs gar als erste Detektivgeschichte, das olfaktorische Genie Grenouille und „Das Parfum“ wurden 2006 sogar erfolgreich einem breiten Kinopublikum nahe gebracht. Die Publikumsresonanz auf beide literarischen Werke war beträchtlich, jedoch gibt es zumindest zum „Parfum“ nur eine überschaubare literaturwissenschaftliche Auseinandersetzung und nur wenige einschlägige Texte, die sich mit der intertextuellen Verknüpfung zu Hoffmanns Novelle beschäftigen. Die vorliegende Studie versucht, einen Beitrag zur Klärung zu leisten. Bei zwei Primärtexten und drei zu untersuchenden Gattungen bietet sich dazu ein induktiver Aufbau der Forschungsarbeit an, d. h. es wird stets direkt beim Text selbst angesetzt und so gewinnbringende Erkenntnisse erworben. Nicht zuletzt wird auch der Frage nach dem Zusammenhang von Kunst und Mord, versinnbildlicht in den Figuren der genialen Scheusale Cardillac und Grenouille, nachgegangen.