Religiöse Differenz als Chance?
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Die Frage, inwieweit Religionen eine Ressource für wechselseitige Verständigung bilden können, wo aber auch religiös bedingte Konfliktpotenziale liegen, erlangt seit einiger Zeit eine immer stärkere Bedeutung. Dies hängt auch mit einer Veränderung der Einschätzung der Bedeutung von Religion für Individuen, Gesellschaft und Politik zusammen. Nachdem es in Westeuropa lange Zeit so schien, als ob sich Religionen im Rahmen einer kontinuierlich fortschreitenden Säkularisierung im individuellen wie gesellschaftlichen Bereich verflüchtigen würden, haben wir es in den vergangenen Jahren mit einer gegenteiligen Entwicklung zu tun. Bei aller Dynamik in der Wertschätzung von Religionen sind indes mögliche Probleme nicht zu unterschätzen. Grundlegende Analysen und neue Antworten sind notwendig, damit die religiös-kulturelle Vielfalt eine Ressource für menschliches Zusammenleben und nicht einen Faktor für Missverständnisse, Spaltung und Feindschaft bildet. In diesem Zusammenhang ergeben sich zwei Fragen: Zum einen ist eine Wahl darüber zu treffen, welches Verständnis von Religion und religiös inspirierter Identität leitend ist. Die zweite Frage richtet sich darauf, inwieweit „religiöse Differenz eine Chance“ darstellt. Dieser Frage wird in diesem Buch aus ganz unterschiedlichen Perspektiven nachgegangen.